Geliebt und liebenswert, solange sie lebten, sind nun auch
im Tod noch vereint. Sie waren schneller als Adler und stärker als Löwen.
2.Samuel 1.23
Name:
Jordan Christian Hearter Name: Jonathan
Tyler Yale
Rang: Lance Corporal ( Gefreiter) Rang: Corporal ( Hauptgefreiter)
Einheit: 9. Regiment,
US Marine Corps Einheit: 2. Regiment, US Marine Corps
Alter: 19 Alter:
21
aus : Sag Harbor, New York, USA aus: Burkeville, Virginia, USA
Gefallen:
22.04.2008, Ramadi, Provinz Anbar, Irak
Operation Iraqi Freedom
Bildquelle: jordanhearter.com |
Bildquelle. timesdispatch.com |
“” "Ich weiß, daß das keine gewöhnlichen
Menschen waren. Kein normaler Mensch wäre dort stehengeblieben und hätte getan,
was diese beiden Marines taten.“
Zitternd, von seinen Gefühlen überwältigt stand der
irakische Polizeioffizier vor Generalleutnant James Kelly, dem Vizekommandeur
der Expeditionsstreitkräfte im Irak. „ Im Namen Gottes, Sir, diese beiden
Männer retteten uns alle. Nein, Sir“ bekräftigte der Mann mit Nachdruck „ das
waren keine gewöhnlichen Menschen.“
Keine gewöhnlichen Menschen? Als Rebecca Yale das letzte
Telefonat mit ihrem Sohn Jonathan führte, spürte sie, das dieses Mal etwas anders
war. Niemals seit dem Beginn seines Einsatzes im Irak hatte
der junge Marinesoldat gegenüber seinen Angehörigen etwas anderes als
Optimismus verspüren lassen, doch jetzt sprach er zum ersten Mal von der
natürlichsten Regung eines Menschen im Angesicht der Gefahr: „ Mama, ich habe
Angst. Sie schicken uns wieder nach Ramadi.“ „Irgendwann während des Gesprächs bat er mich, seiner Schwester Tammy und den
Großeltern auszurichten, wie sehr er sie liebe. Ich glaube, dass wir beide in
diesem Moment in unserem Innersten ahnten, was die Stunde geschlagen hatte.“
sagte Rebecca der „Richmond Times.“
Im Frühjahr 2008 war Ramadi in der Provinz Anbar, dem
sunnitischen Dreieck südlich von Bagdad einer der tödlichsten Orte auf unserem
Planeten. „Die Stadt, die al Qaida gehört“ beherrschte die täglichen
Nachrichten mit Scharmützeln und blutigen Anschlägen. Inmitten dieses Alptraums
aus Terrorismus, Gesetzlosigkeit und religiösem Fanatismus versuchten 100
irakische Polizisten verzweifelt aber vergeblich die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, so daß 50 Soldaten des
9.US Marineinfanterieregimentes zu ihrer Unterstützung entsandt wurden.
Am Morgen des 22.April 2008 begegneten sich der 21jährige
Jonathan Yale und sein 19jähriger Kamerad Jordan Hearter zum ersten Mal. Sie
kannten sich erst wenige Minuten, hatten wenig mehr als einige Worte
miteinander wechseln können. Die verwackelte, sechs Sekunden lange Aufnahme
einer Überwachungskamera dokumentiert, was dann geschah. Im Angesicht des sicheren Todes besiegten sie
die Angst, von der Jonathan gegenüber seiner Mutter gesprochen hatte und trafen
eine einsame, endgültige Entscheidung.
Das Video zeigt die letzten sechs Sekunden im Leben von Jordan Hearter
und Jonathan Yale.
Die beiden jungen
Soldaten hatten gerade den Dienst zusammen mit zwei Angehörigen der irakischen
Polizei aufgenommen, mit denen sie die Einfahrt zu der Polizeikaserne, in der
die Polizisten und Marinesoldaten untergebracht waren, sichern sollten, als das
jähe Aufheulen eines schweren Motors ihnen die nahende Gefahr signalisierte Ein blauer Mercedes-LKW hielt mit hoher
Geschwindigkeit auf das Tor zu, unter der Plane auf der Ladefläche 1000 kg
hochexplosiven Plastiksprengstoffs, am Steuer ein Selbstmordattentäter.
Die irakischen Polizisten am Eingangstor feuerten einige
Schüsse aus ihren AK47-Gewehren ab, dann folgten sie ihrem natürlichen Instinkt
und flüchteten nach hinten, weg von dem stählernen Monstrum und seiner
tödlichen Ladung. Jetzt waren Jordan Hearter, Jonathan Yale und ihre Waffen das
einzige, das zwischen 150 Männern und dem sicheren Tod stand.
Niemand wird je erfahren, was zwischen ihnen in jenen
Sekunden gesprochen wurde oder ob sie überhaupt die Möglichkeit dazu hatten,
aber die Videoaufzeichung spricht eine eindeutige Sprache. Jordan Hearter und
Jonathan Yale hätten die Möglichkeit gehabt, zu flüchten, als der LKW das Tor
durchbrach, doch sie entschieden anders. Sie traten nach vorn und brachten ihre
Waffen in Anschlag. Von diesem Moment an hatten sie noch sechs Sekunden zu
leben.
Jordan Haerter nahm mit seinem M4-Karabiner den Mann hinter
dem Steuer ins Visier, während sein Kamerad Yale mit dem M249-Maschinengewehr
auf Reifen und Motor zielte. Beide
begannen konzentriert zu feuern.
Sie hatten noch vier Sekunden zu leben.
Der LKW hielt weiter unbeirrt auf die Kaserne zu. Spätestens
zu diesem Zeitpunkt mußte Hearter und Yale klar sein, daß sie die Explosion
nicht überleben würden, selbst wenn sie den LKW noch stoppen konnten.
Sie feuerten weiter.
Sie hatten noch zwei Sekunden zu leben.
Die Frontscheibe des LKW zersplitterte, der Fahrer sackte
hinter dem Steuer zusammen.
Der LKW stoppte.
Sie hatten noch eine Sekunde zu leben.
Der LKW explodierte.
Die Aufzeichnung der Kamera brach ab.
Zwei junge Soldaten waren für immer vereint.
Bildquelle: Facebook |
Die Explosion zerstörte die Polizeikaserne fast vollständig.
Viele der Polizisten und Marinesoldaten wurden verwundet, manche von ihnen
schwer, aber keiner kam ums Leben. Die meisten hatten von dem Vorfall nichts
bemerkt, bis die Detonation Mauern und Dach zum Einsturz brachte. Niemand hätte
einen direkten Einschlag der gewaltigen Autobombe in das Gebäude überleben
können, wäre er nicht durch die beiden einzigen Gefallenen dieses Tages
verhindert worden - Jordan Hearter und
Jonathan Yale.
Diese Männer verdanken dem selbstlosen Einsatz von Jordan Hearter und Jonathan Yale ihr Leben ( Bildquelle: jordanhearter.com) |
Jordan Hearter wuchs in Sag Harbor im Bundestaat New York
auf. Schon als kleiner Junge zeigte er großes Interesse für alles, was mit dem
Militär zusammenhing. Er ging in die Bibliothek und las historische Bücher, um
mit einer absolut originalgetreuen Uniform aus dem amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg an der Parade zu Halloween teilnehmen zu können.
Unmittelbar nach seinem Highschoolabschluß trat er dem US Marine Corps bei,
qualifizierte sich schnell als hervorragender Schütze, begann im März 2008
seinen ersten Einsatz im Irak und schmiedete gleichzeitig Pläne, danach seine
langjährige Freundin Nicole zu heiraten.
Jonathan Yale lebte mit seiner Mutter und seiner Schwester
Tammy in Burkeville, einer kleinen Stadt in der Nähe von Richmond, Virginia. Freunde
und Angehörige beschrieben ihn als fröhlichen, kontaktfeudigen Jungen, der
immer für einen Spaß zu haben war, bereit, anderen Menschen zu helfen. „ Er war
der beste Kumpel, den ich auf der ganzen
Welt hatte“ sagte Tammy unter Tränen dem Reporter der „Richmond Times“, „ ich
vermisse ihn an jedem einzelnen Tag.“
Präsident Barack Obama verlieh Jordan Hearter und Jonathan
Yale posthum das „Navy Cross“, die zweithöchste Tapferkeitsauszeichnung der
Vereinigten Staaten. Bei einer Feierstunde auf ihrem Heimatstützpunkt Camp
Lejeune, North Carolina, würdigte er sie unter anderem mit diesen Worten:
„ Diese jungen Männer meldeten sich zum Dienst in einer Zeit
des Krieges, wohl wissend, dass sie den größten Gefahren ins Auge blicken
mussten. Sie lehren uns, daß wir für unsere Freiheit einen hohen Preis zu
zahlen haben. Ihr Opfer sollte eine Herausforderung für jeden einzelnen von uns
sein, sich zu fragen, was er tun kann, um ein besserer Staatsbürger zu werden.“
Zwei Brücken tragen heute die
Namen von Jordan Hearter und Jonathan Yale, in ihren Heimatstädten Sag Harbour
und Burkeville.
Die Jahre seit dem Verlust ihres
Sohnes brachten Rebecca Yale viele Tiefen und nur wenige Höhen, in ihrem
Inneren hat sie noch immer nicht damit abgeschlossen.
„Irgendwie warte ich immer noch darauf, dass
er nach Hause kommt .Ein Teil von mir schaut noch auf diese Tür, als würde er
gleich hindurchkommen.“
Jon´s Name auf dem Schild an der
Brücke gibt Rebecca die Hoffnung, dass sein Andenken gewahrt bleibt.
„ Solange Menschen über diese
Brücke gehen, werden sie es sehen und alle werden sich an ihn erinnern.“
1987-2008 1988-2008 EHRE IHREM ANDENKEN - SIE SIND UNVERGESSEN |
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